Wie schon gegen Halle waren beim Vorlesen der Mannschaftsvorstellung erneut Pfiffe gegen Boris Schommers zu hören. Nach den 90 Minuten vor knapp 9.000 Zuschauern war die Ernüchterung groß, während die Gäste aus Regensburg nach dem 1:0-Erfolg vor der siebenstündigen Heimfahrt mit lauter Musik in der Kabine ausgiebig feierten.
„Wir haben von der ersten Minute an gezeigt, dass wir gegen den absoluten Spitzenreiter unsere Chancen suchen und mutig Fußball spielen wollten“, analysierte Schommers und fühlte sich bei der Entstehung des entscheidenden Treffers von Elias Huth nach 35 Minuten benachteiligt. „Das Tor war sehr abseitsverdächtig“, befand der 45-Jährige und holte in seiner Kritik weiter aus.
In den entscheidenden 50:50-Situationen werde Woche für Woche gegen seine Mannschaft gepfiffen. Schommers spielte in seiner Emotion erneut auf das Foul an Santiago Castaneda vor dem 2:2 des Halleschen FC von vor eineinhalb Wochen an. Auch das Foulspiel an Caspar Jander, der zur Pause angeschlagenvom Feld musste, passte ihm ins Bild.
„Auch das war so eine Situation. Zweikämpfe und Foulspiele gehören zum Spiel, aber dass der Schiedsrichter keine Linie im Spiel hatte, ist extrem bitter. Bei Cas war es ein gelbwürdiges Foul, das zu einer Knieverletzung geführt hat. Näheres müssen wir abwarten. Dazu gab es zweimal dasselbe Foul an der Mittellinie. Uns gibt er sofort die Gelbe Karte. Der Gegner kriegt sie nicht. Hier wird zum wiederholten Male nicht mit gleichem Maß gemessen. Das finde ich sehr schade“, so Schommers.
Vom Engagement konnte der frühere Lauterer seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Doch bei nun acht Punkten Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz schwindet die Hoffnung 14 Spiele vor Ende der Saison bei vielen Fans. Der Trainer glaubt weiter an den Klassenerhalt.
„Wir haben gegen den Tabellenführer, der zurecht oben steht und eine brutale Gewalt und Körperlichkeit hat, über 90 Minuten komplett auf Augenhöhe agiert. Wir hatten ähnlich viele Chancen und mehr Ecken. Diesen Weg müssen wir weitergehen“, blickte Schommers voraus.